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Positive Eigenschaften von Bewegung und Sport

Frühere Generationen leisteten vergleichsweise zu heute deutlich mehr körperliche Arbeit, denn technische Errungenschaften und damit einhergehende gesellschaftliche Entwicklung haben unseren Alltag bewegungsarm werden lassen. Die meisten Menschen beanspruchen mittlerweile ihren Körper kaum mehr, sei dies am Arbeitsplatz, im Haushalt oder bei der Fortbewegung. Doch unser Körper braucht ein gewisses Mindestmass an Beanspruchung, um optimal zu funktionieren und gesund zu bleiben. Der Organismus passt sich nämlich den Anforderung an, die an ihn gestellt werden und funktioniert nach dem Motto was beansprucht wird, entwickelt sich, was nicht gebraucht wird, bildet sich zurück.

Regelmässige körperliche Aktivität bringt zahlreiche positive Effekte mit sich, so dass das Risiko für weitverbreitete Beschwerden und Krankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes II, Knochenschwund sowie Darm- und Brustkrebs reduziert werden können. Des Weiteren weisen Forschungen darauf hin, dass sich regelmässige Bewegung positiv auf die Denkleistung auswirken kann, sowie Aktive weniger oft an degenerativen Hirnerkrankungen wie Alzheimer leiden. Auch die mentale Gesundheit wird beeinflusst. So hellen Bewegung und Sport die Stimmung auf und wirken antidepressiv, wodurch das Selbstwertgefühl und die Stresstoleranz gesteigert werden. Körperlich aktive Menschen haben nicht nur eine bessere gesundheitsbezogene Lebensqualität, sie leben auch länger und sind im Alter autonomer, mobiler sowie entsprechend weniger pflegebedürftig, weil sie auch geistig noch fitter sind als Personen, welche sich kaum bewegen. Ferner bietet sportliche Betätigung eine gute Gelegenheit für soziale Kontakte und nicht zuletzt verhalten sich körperlich Aktive in verschiedenen Lebensbereichen gesundheitsbewusster.

Grundsätzlich besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Umfang des Bewegungsverhaltens und dem Ausmass der Gesundheitseffekte, denn je mehr sich ein Mensch bewegt, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, von einem gesundheitlichen Nutzen zu profitieren. Selbstverständlich ist es für jene Menschen, welche kaum oder gar nicht aktiv sind am einfachsten einen zusätzlichen Nutzen bei einer Steigerung des Bewegungsumfangs zu erzielen. Doch auch bereits Aktive können zusätzliche positive Effekte durch weitere sportliche Aktivität erwarten, jedoch ist der Nutzen für die Gesundheit wie erwähnt nicht mehr so ausgeprägt wie bei Menschen, die sich weniger bewegen. Die Kurve der Dosis-Wirkungs-Beziehung von Nutzen für die Gesundheit bei sportlicher Betätigung verläuft somit nicht linear, sondern die Steigung nimmt gegen oben hin ab.

Jeder Schritt weg von der Inaktivität ist wichtig und nützt der Gesundheit, weshalb es nie zu spät ist, sich körperlich zu betätigen. Auch wenn regelmässige Bewegung erst im höheren Alter in den Tagesablauf eingebaut wird und man sich bisher kaum bewegt hat, kann noch viel für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit getan werden. Anders verhält es sich mit der Knochengesundheit, denn was hier in jungen Jahren beim Aufbau der Knochenmasse versäumt wurde, kann in höherem Alter nur noch teilweise nachgeholt werden. Zudem hat Bewegung und Sport keine gesundheitliche Depotwirkung. Dies bedeutet, dass wer beispielsweise einmal eine gute Ausdauer hatte, in der Zwischenzeit jedoch inaktiv wurde, in späteren Jahren nichts mehr davon hat.

Regelmässige Bewegung und Sport sind wie oben erwähnt in allen Altersgruppen wesentlich für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Als Basisempfehlungen für Frauen und Männer im erwerbsfähigen Alter gelten:

  • Mindestens 2,5 Stunden Bewegung pro Woche in Form von Alltagsaktivitäten oder Sport mit mindestens mittlerer Intensität (etwas ausser Atmen, nicht unbedingt schwitzen).
  • Oder 1,25 Stunden Sport oder Bewegung mit hoher Intensität (beschleunigter Atem, leichtes Schwitzen).
  • Auch Kombinationen von Bewegung mit verschiedenen Intensitäten sind möglich, wobei das Verhältnis des gesundheitlichen Nutzens von Bewegung mit mittlerer zu Bewegung mit hoher Intensität etwa bei 1:2 liegt.

 

Idealerweise sollte die körperliche Aktivität auf mehrere Tage verteilt werden, wobei bereits jede Bewegung ab der Dauer von mindestens 10 Minuten über den Tag zusammengezählt werden kann. Wie bereits angesprochen versprechen zusätzliche sportliche Aktivitäten, die über die genannten Bewegungsempfehlungen hinausgehen, zusätzliche gesundheitliche Nutzen.

Auch wenn die dauerhafte Veränderung des Bewegungsverhaltens oft ein längerer Prozess ist, der typischerweise über mehrere Stufen verläuft und Rückfälle beinhalten kann, wird allen Personen, egal welchen Alters empfohlen sich körperlich (mehr) zu betätigen, denn der Körper und Geist wird es danken. In diesem Sinne: auf geht’s!

Weiterführende Informationen: http://www.hepa.ch