Theoretische Grundlagen

Methodische Aspekte des Koordinations- und Techniktrainings


Das Kindesalter ist die Entwicklungsphase mit dem grössten Lernerfolg. Dies gilt auch fürs Koordinationstraining. Je früher Kinder die Gelegenheit erhalten ihre sensomotorischen Fähigkeiten zu erproben und wichtige (erste) Bewegungserfahrungen zu sammeln, desto besser können sie ihr Potential ausschöpfen und desto vielseitiger sind ihre technischen Fertigkeiten. Die Förderung der koordinativen Fähigkeiten muss deshalb bereits im frühen Kindesalter durch vielseitige Lernsituationen erfolgen.

Obwohl die einzelnen Komponenten der koordinativen Fähigkeiten zwischen dem siebten Lebensjahr und der Pubertät ihren grössten Entwicklungsschub haben, kann die Koordination bis ins hohe Erwachsenenalter trainiert und verbessert werden.

 


Koordination hat sehr viel mit einer Art Systemsteuerung zu tun; wer koordinieren kann, steuert sein Bewegungsverhalten zielgerichteter. Koordination verspricht mehr Orientierungssicherheit (dank Ordnung im System) und somit auch eine grössere Erfolgswahrscheinlichkeit in der Gestaltungsfreiheit. Für das Training der koordinativen Fähigkeiten und die Verbesserung der Technik gelten folgende Grundsätze:

  • Es gilt das Prinzip der ständigen Variation und Kombination der Übungsmethoden und –inhalte. Je mehr Bewegungserfahrung gemacht wurde, desto breiter ist das Repertoire an Koordinationsmuster, was das Erwerben neuer Fertigkeiten erleichtert.
  • Beim Training müssen die Lernziele an die individuellen Voraussetzungen und die situativen Bedingungen angepasst werden.
  • Innen- und Aussensicht der Bewegungsausführung müssen reflektiert werden (mental akzentuierte Lehr- und Lernformen). Inneres Empfinden des Lernenden ist dabei wichtiger als die Aussensicht.
  • Die Lernprozesse können durch kognitive Herausforderungen optimiert und beschleunigt werden.
  • Neues erlernen ist einfacher als Umlernen, daher müssen von Beginn weg die richtigen Bewegungsmuster geübt werden.
  • Nur durch lebenslanges Lernen kann ein Lern- und Anpassungsfähigkeit des motorischen Steuerungssystems erhalten werden. Es gilt aber die koordinativen Fähigkeiten unbedingt rechtzeitig, bereits im Kindesalter, zu schulen.
  • Koordinationstraining wird nicht im ermüdeten Zustand durchgeführt (darum z.B. auch der Grundsatz: Koordinations- vor Konditionstraining).

 


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