Theoretische Grundlagen

Kernlehrmittel Jugend+Sport


Didaktische Konzepte als Brücke zwischen theoretischen Erkenntnissen und der Unterrichtswirklichkeit können für Lehrende eine echte Unterstützung im Unterrichtsalltag sein. Das Kernlehrmittel Jugend+Sport ist ein gutes Beispiel dafür. Die Inhalte sind dem Zielpublikum, also den Leitern, angepasst. Sportwissenschaftliche Erkenntnisse im Speziellen aus der Bewegungslehre werden lernrelevant aufgearbeitet und verständlich dargestellt. Der sportartenübergreifende Ansatz lässt ein breites Einsatzspektrum und Diskussion zwischen den Sportarten zu. Das didaktische Konzept ist stimmig für die anvisierte Zielgruppe. Dass daneben noch andere Konzepte bestehen und ebenso ihre Gültigkeit haben, ist selbstverständlich.

 

 


Die Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen (EHSM) bietet im Bereich des Sports verschiedene Ausbildungsgefässe an: Jugend+Sport, Erwachsenensport, Trainerbildung und Sport in der Armee. Aus dem Bedürfnis, die theoretischen Grundlagen im Unterricht zu vereinheitlichen und gemeinsame Kerninhalte für die Sportausbildungen zu schaffen, entstanden die „Kernkonzepte für Unterricht und Training“. Sie gewährleisten als gemeinsames Referenzwerk übereinstimmende Leitlinien, lassen aber spezifische Spielräume. Es soll dazu beigetragen werden, Begrifflichkeiten und Modelle abzugleichen und damit im Bereich der Weiterbildung, auch über die Grenzen der Sportart hinaus, für ein besseres Verständnis zu sorgen.

Das Kernlehrmittel stellt neben den sportart- und ausbildungsspezifischen Lehrmedien die zentrale theoretische Unterrichtsdokumentation von Jugend+Sport dar. Anhand dieser Referenzinhalte werden die Teilnehmenden an J+S-Ausbildungsmodulen dazu befähigt, den Schritt vom Lernenden zum Lehrenden, vom Sportler zum Leiter und später auch vom Leiter zum Experten zu machen (vergleiche auch die Militärsportleiterausbildung).

Das Kernlehrmittel Jugend+Sport zeigt anhand von Konzepten und Modellen, nach welchen Prinzipien Unterricht funktioniert, was er beinhaltet und wie er gestaltet wird. Die Theorie steht dabei im Dienste der Praxis: Unterrichtende sollen in der Lage sein, mit Hilfe des Kernlehrmittels das eigene Handeln zu reflektieren, zu analysieren und zu verbessern, um in der praktischen Umsetzung erfolgreich zu sein. Das Kernlehrmittel wird durch drei Kernkonzepte strukturiert:

  • das pädagogische Konzept
  • das sportmotorische Konzept
  • das methodische Konzept

 

Das „wozu“ beantwortet die Frage nach der übergreifenden Zielsetzung des Unterrichts (pädagogische Dimension), das „was“ bestimmt den entsprechenden Inhalt (sportmotorische Dimension) und das „wie“ die passende Vermittlungsform (methodische Dimension).

 

 


Das Wort „Kern“ als zentrales Element verdeutlicht die organische Struktur der Ausbildungsinhalte. Ähnlich der Erdkugel, die vom Zentrum her gegen aussen schalenförmig aufgebaut ist, stellen die „Kernkonzepte für Unterricht und Training“ den eigentlichen Kern und das Kernlehrmittel J+S dessen erste Hülle dar. Gegen aussen folgen dann je nach Sportart, Ausbildung und Unterrichtsstufe weitere, unterschiedlich ausgeformte Schalen. Jede neue Hülle umfasst ihrerseits wiederum alle vorher gewachsenen. Dieses Verankertsein im Kern und das anschliessende Entwickeln der Inhalte von innen nach aussen unterscheidet dieses Modell von anderen, meist additiv aufgebauten didaktischen Modellen.

 


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