Theoretische Grundlagen

Trainingsgrundsätze


Bei der Trainingsplanung konzentriert man sich auf die endogenen Faktoren, also die Parameter, welche man selber beeinflussen kann (z.B. Gesundheit, Trainingszustand, Versorgungssituation, Motivation). Die exogenen Faktoren müssen entsprechend hingenommen werden (z.B. Genotyp, Alter, Geschlecht).

Bei der langfristigen Trainingsplanung müssen einige Prinzipien unbedingt berücksichtigt werden:

 


Individualität und Altersgemässheit

Das Training muss auf die individuellen Bedürfnisse und die psychischen und physischen Voraussetzungen abgestimmt werden. Die Grenzen der Belastbarkeit müssen dabei ohne Kompromisse berücksichtigt werden, wobei das biologische und nicht das kalendarische Alter massgebend ist.


Optimaler Belastungsreiz

Die Art und Stärke der Reize bestimmen die Anpassung des Organismus. Zu viel schadet und zu wenig nützt nichts. Bei Untrainierten oder Anfänger braucht es nicht viel, um einen Anpassungsprozess auszulösen. Aber je höher das Niveau ist, desto spezifischer müssen die Trainingsreize auf die Ziele ausgerichtet und die individuellen Voraussetzungen abgestimmt werden.


Kontinuität

Je regelmässiger das Training stattfindet, desto schneller entwickelt sich das Leistungspotenzial. Unterbrüche, die nicht der Regeneration dienen, führen zu Stagnation oder Leistungsabnahme.


Optimale Gestaltung von Belastung und Erholung

Belastung und Regeneration bilden eine Einheit und müssen beide genau gleich sorgfältig geplant und umgesetzt werden.


Progressive Belastungssteigerung

Bleiben Reize über einen längeren Zeitraum gleich, so wirken diese nur noch erhaltend. Reize müssen eine Anpassung im Organismus provozieren, weshalb die Belastung stets gesteigert wird, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Für die Belastungssteigerung empfiehlt sich folgende Reihenfolge: Häufigkeit des Trainings erhöhen, dann die Belastungsdichte erhöhen, ehe der Umfang der Belastung gesteigert wird, um zum Schluss die Intensität zu steigern.


Variation der Trainingsbelastung

Gleichartige Trainingsreize verlieren mit der Zeit ihre Wirkung, weshalb die Belastung des Trainings planmässig und systematisch variiert werden muss. Monotonie für die Psyche und die Organe ist zu vermeiden.


Periodisierung und Zyklisierung

Um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, muss der Formaufbau sorgfältig geplant werden. Mit umfangbetonten Belastungen werden zuerst die allgemeinen koordinativen und konditionellen Voraussetzungen sowie die Belastungstoleranz des Bewegungsapparates entwickelt. Auf einem soliden Fundament können dann die speziellen, disziplinenspezifischen Fähigkeiten trainiert werden. Die Trainingsplanung orientiert sich konsequent an den individuellen Voraussetzungen und den gesetzten (Teil-)Zielen. Durch regelmässige Standortbestimmungen werden die Trainingseffekte und die Entwicklung des Leistungspotenzials evaluiert. Je nach Resultaten kann es zu allfälligen Anpassungen bei der Trainingsplanung kommen. Generell ist beim Training nicht immer alles Wünschenswerte auch umsetzbar, weshalb Prioritäten/Schwerpunkte gesetzt werden müssen.


Unterschiedliche Adaptationszeiten

Die verschiedenen Regenerations- und Anpassungsprozesse benötigen unterschiedlich viel Zeit (funktionelle Anpassungen kommen schneller zustande als strukturelle), worauf Rücksicht genommen werden muss, damit es zu keinen Überlastungsbeschwerden kommt.


Optimale Belastungsfolge

Koordinations-, Technik- und Schnelligkeitstraining erfordern einen erholten Zustand/eine optimale Leistungsbereitschaft und finden daher gleich nach dem Aufwärmen statt. Ein Krafttraining wird vor dem Ausdauertraining ausgeführt.


Phänomen der regulierenden Wechselwirkungen

Zwischen koordinativ-technischen Fähigkeiten und den konditionellen Faktoren (Kraft und Ausdauer) besteht eine Wechselwirkung. Darum sollte bspw. Schnelligkeitstraining mit dem Krafttraining koordiniert oder besser noch kombiniert werden.

 


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