Theoretische Grundlagen

Training


Mit Training ist zum einen ein zielgerichteter, planmässiger, komplexer Handlungsprozess mit dem Ziel, die Belastungstoleranz zu erhöhen und zum anderen die Konfrontation des Organismus mit überschwelligen Reizen gemeint. Training dient grundsätzlich dafür, das Entwicklungspotential vollständig auszuschöpfen, um in Bewährungssituationen die bestmögliche Leistung zu erbringen.

 


Superkompensation

Während den Belastungen in Training und Wettkampf wird das biologische Gleichgewicht zwischen aufbauenden und abbauenden Prozessen (Homöostase) in unserem Organismus gestört, und die Energiereserven, insbesondere die Glykogenspeicher, werden entleert. Unter günstigen Voraussetzungen gleicht der Organismus solche Homöostasestörungen aus, indem er in der Erholungsphase über das ursprüngliche Niveau hinaus kompensiert und „Reserven“ bildet. Im Rahmen einer solchen Superkompensation legen die Muskelfasern zum Beispiel grössere Glykogen- und Fettdepots an oder es werden mehr rote Blutkörperchen gebildet. Dadurch wird der Organismus bei einer späteren ähnlichen Belastung weniger rasch in einen Engpass geraten; er wird belastbarer, leistungsfähiger und auch resistenter gegen Ermüdung.

 

 

Die Superkompensationseffekte bilden sich nach kurzer Zeit zurück. Um eine bestimmte Leistungsfähigkeit zu erhalten oder gar eine Leistungsverbesserung zu realisieren, müssen die Trainingsreize regelmässig wiederholt werden. Es muss auf Kontinuität geachtet werden, längere Trainingspausen sind zu vermeiden. Damit sich durch Training die Leistung des Körpers immer mehr steigern lässt, ist es entscheidend, dass der nächste Trainingsreiz im Moment der Superkompensation ansetzt. Wird zu früh wieder trainiert so kann sich die Leistungsfähigkeit sogar verschlechtern, wird zu spät wieder trainiert so ist der Trainingseffekt bereits verpufft. Entsprechend sind die Erholungszeiten nach den Trainings sehr wichtig. Nach einer maximalen Belastung gelten folgende Zeiten:

  • Schnellkraft: 12-24 h
  • Maximalkraft: 24-48 h
  • Kraftausdauer: 48-72 h

 

 


Trainingseffekte in verschiedenen Systemen

Jede Belastung bedeutet für ein Individuum eine unterschiedliche Beanspruchung. Bei der Belastung sprechen wir von einer objektiven Grösse (z.B. das Heben von 20 kg), bei einer Beanspruchung von einer subjektiven Grösse (z.B. das Heben von 20 kg führt zu einer differenzierten Beanspruchung bei einem untrainierten Sportler und einem Gewichtheber). Entsprechend muss das Training dem Sportler angepasst werden.

Durch Training lassen sich die unterschiedlichen Systeme unseres Körpers auf verschiedene Weise verändern:

 


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