Kreislauf anregen
Im ersten Teil des Einlaufens geht es darum, die Teilnehmer abzuholen und auf die kommende Sportlektion ein- beziehungsweise umzustimmen. Damit keine zu grosse Abkühlphase zwischen dem Einlaufen und dem Hauptteil entsteht, können vor dem eigentlichen Start der Lektion einige Erklärungen/Demonstrationen durchgeführt werden, welche sonst im Übergang zum Hauptteil unnötig Zeit benötigen und die Belastungskurve senken. Im Mittelpunkt des allgemeinen aktiven Aufwärmens, z.B. in Form des Warmlaufens, steht die Erhöhung der Körperkern- und Muskeltemperatur. Beim Erreichen der optimalen Temperatur laufen alle für die motorische Leistungsfähigkeit entscheidenden physiologischen Reaktionen mit dem günstigsten Wirkungsgrad ab. Beim Einlaufen kommt es durch die Arbeit der grossen Muskelgruppen zu einer stark erhöhten Wärmeproduktion. Ein 15-20minütiges Traben führt beispielsweise zu einem Anstieg der Köpertemperatur auf etwa 38,5° Celsius. Das Optimum für eine nachfolgende sportliche Aktivität liegt bei ca. 38,5-39° Celsius.
Die klassische Form zum Anregen des Kreislaufes ist das leichte Jogging, wobei einige Übungen sowohl für die unteren wie oberen Extremitäten integriert werden können (z.B. Anfersen, Kniehebelauf, seitliches Übersetzen, Armkreisen – vgl. Lauf-ABC). Das Anregen des Kreislaufes wird also mit der Mobilisation der Gelenke verbunden. Dieser Teil des Einlaufens muss jedoch keineswegs nur aus dem Drehen von Runden und integrierter Standardübungen bestehen, denn es kann hier auch bereits die Gelegenheit genutzt werden, Spiel und Teamgedanke zu integrieren. Das Aufwärmen ist so garantiert bewegungsvielfältiger und mit mehr Spass/Motivation verbunden. Bei Kindern sind bei der Wahl von kleinen und grossen Spielen praktisch keine Grenzen gesetzt, was bei älteren Sportler anders aussieht. Für die höheren Niveaus ist es wünschenswert Spiele zu wählen, die den Kernelementen des folgenden Hauptteils nicht widersprechen. So eignet sich z.B. Basketball dank den Sprüngen (z.B. beim Korbleger) fürs Thema Hochsprung in der Leichtathletik oder handballähnliche Spiele wie auch Baseball taugen fürs Aufwärmen der Werfer.
Zuletzt sollte der Einstiegsteil des Trainings effizient und möglichst mit dem Material (z.B. Bälle, Springseil, Matten, Spielbändel, Kraftschlauch) gestaltet sein, das in der nachfolgenden Lektion verwendet wird. Denn Zeitverlust bei der Organisation bedeutet immer auch weniger Umfang im Training.