Theoretische Grundlagen

Haut


Es werden grundsätzlich 5 verschiedene Formen von Hautverletzungen unterschieden:

 


Schürfung

Es wird die oberste Hautschicht abgeschliffen was zum Austritt von Gewebeflüssigkeit führt. Die Schürfung schmerzt, brennt und bei tiefer Verletzungen blutet die Wunde. Bei der Therapie wird die Wunde gereinigt (keine Watte, sonst bleiben Fasern in der Wunde kleben), danach wird sie desinfiziert und bei starker Blutung luftdurchlässig abgedeckt.

 


Blase

Konstante mechanische Reizung der Haut (z.B. durch Schuhwerk oder Sportgerät) führt zum Ablösen der obersten Hautschicht. Dazwischen bildet sich eine Ansammlung von Gewebeflüssigkeit. Die gereizte Hautstelle schmerzt und brennt. Die Folge kann eine Blasenbildung sowie eine leichte Schwellung sein. Die Therapie erfolgt schrittweise, indem die Blase zuerst desinfiziert, mit einer sterilen Nadel aufgestochen (Haut nicht entfernen, da sie als Schutz dient), erneut desinfiziert, ehe sie abgedeckt und bei Bedarf gepolstert wird.


Riss-, Quetsch- und Schnittwunde

Hier wird von einer Durchtrennung der Haut gesprochen, wobei vor allem Stellen über den Knochen gefährdet sind (z.B. Schienbein, Augenbraue). Die Wunde blutet, schmerzt und Wundränder klaffen auseinander. Kleinere Wunden werden desinfiziert und verbunden (eventuell Wundränder mit sterilem gut haftendem Spezialpflaster angleichen). Handelt es sich um eine grössere Wunde, sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn genäht kann nur innerhalb von 6 Stunden nach der Verletzung werden. Bei Bisswunden sollte aufgrund der Infektionsgefahr immer ein Arzt aufgesucht werden.

 


Verbrennung

Durch grosse Hitze (z.B. offenes Feuer, erhitzter Gegenstand, heisse Flüssigkeit oder Sonne) wird die Haut geschädigt. Dabei werden drei Schweregrade unterschieden (I. Grad: Rötung = oberflächliche Verbrennung; 2. Grad: Teilweise Zerstörung der Haut mit Blasenbildung; 3. Grad: Zerstörung der gesamten Haut inklusiv den Hautanhangsgebilden). Bei jedem Schweregrad ist die erste Massnahme das sofortige Kühlen für mindestens 15 Minuten (Kleider nicht entfernen, betroffene Körperstelle ins Wasser eintauchen oder kalt abduschen). Nach dem Kühlen wird die Wunde mit einem sauberen Verband abgedeckt. Bei einer grossflächigen (grösser als halbe Handfläche) Verbrennung oder bei Verbrennungen III. Grades muss stets ein Arzt aufgesucht werden.

 


Kälteschäden

Es gibt drei Arten von Kälteschäden, welche nicht alle zu Verletzungen der Haut führen, aufgrund der Erfrierungen, welche primär die Haut betreffen, aber hier erwähnt werden:

  • Unterkühlung
    Die allgemeine Unterkühlung äussert sich durch Zittern, Müdigkeit, Gleichgültigkeit, Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit, Atem- und Kreislaufstillstand. Bei leichten Fällen der allgemeinen Unterkühlung (= erhaltenes Bewusstsein) reicht es aus den Patienten mit heissen, gezuckerten Getränken, aktiver Bewegung und Kälteschutzmassnahmen zu erwärmen. Bei einem schweren Fall von Unterkühlung (= Schläfrigkeit und/oder Bewusstlosigkeit) ist neben den Kälteschutzmassnahmen die Überwachung der Atmung und des Pulses sowie gegebenenfalls die Beatmung notwendig.

 

  • Lokale Erfrierungen
    Hier spricht man von Kälteschäden, die auf der Haut sichtbar sind. Rötung, bleiche Verfärbung, Blasen sind die sichtbaren und Schmerzen, Gefühllosigkeit und Härte die spürbaren Symptome einer Erfrierung. Eine erfrorene Körperpartie soll an eine warme Körperstelle angelegt werden, aktiv bewegt (aber kein Gehen auf erfrorener Extremität) oder in ein handwarmes Wasserbad gelegt werden. Blasen gilt es nicht aufzustechen.

 

  • Schneeblindheit
    Sonnenschutz betrifft nicht nur die Haut, sondern auch die Augen. Symptome einer Schneeblindheit sind Tränen, Schmerzen, Lidkrampf und ein Fremdkörpergefühl in den Augen. Zur Behandlung sollte ein dunkler Raum aufgesucht oder die Augen mit einem Augenverband (Taschentuch) abgedeckt werden. Weiter kann ein Augenbad mit Milch oder Schwarztee helfen.

 


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