Theoretische Grundlagen

Slackline


Ein zweienhalb bis fünf Zentimeter breites Kunstfaser- oder Gurtband, welches zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist, nennt man Slackline (schlaffe Leine). Das Balancieren auf diesem Band (Slacken, Slacklinen) hat sich mittlerweile als neue Trendsportart etabliert. Das Anforderungsprofil dieser Sportart stellt ein Zusammenspiel aus Gleichgewicht und Konzentration dar, weshalb sich das Slacken auch als Zusatztraining für Sportarten eignet, wo ebenfalls diese Voraussetzungen verlangt werden (z.B. Klettern, Skifahren, Snowboarden). Ein Vorteil der Slackline gegenüber anderen Trainingsgeräten ist, dass durch das Verstellen der Länge und des Durchhangs die Bedingungen variiert werden können, womit die Sensomotorik stets am persönlichen Leistungslimit trainiert werden kann. Des Weiteren macht das Slacklinen den meisten Trainierenden mehr Spass als herkömmliches Gleichgewichtstraining, weshalb eine Integration ins Training oder auch in die Rehabilitation nach Verletzungen nachhaltiger ist.

Im Gegensatz zum Seiltanzen oder dem Balancieren auf dem Hochseil, wo das Seil so straff gespannt ist, dass es sich kaum bewegt, dehnt sich eine Slackline unter der Last des Slackliners. Die Leine verhält sich dadurch sehr dynamisch und verlangt vom Sportler ein ständiges aktives Ausgleichen ihrer Eigenbewegung. Es gilt für den Slacker den Balancepunkt sehr tief zu halten, weshalb der optische Eindruck weniger dem aufrechten Hochseilläufer oder Artisten auf dem Tanzseil ähnelt. Doch obwohl die Slackliner ungern als Artisten bezeichnet werden, kann eine gewisse Artenverwandtschaft nicht abgestritten werden. Einzig der Szenenumgang schafft einen gravierenden Unterschied, kommt das Slacken doch vom Klettersport und ist grösstenteils auch dort geblieben. Während in der Artistik das Balancieren auf dem Schlappseil meist als Grundlage oder zusätzliche Komponente für eine artistische Nummer dient, welche vor Publikum vorgeführt werden soll, betreiben die Slackliner ihren Sport vorwiegend für sich selbst. Das Versuchen von Kunststücken hat vor allem den Zweck, herauszufinden, was alles bei diesem Trendsport möglich ist.

 


Mehr Infos: