Theoretische Grundlagen

Street Racket

Mit Street Racket soll jedermann jederzeit und überall Zugang zu einer Rückschlag-Sportart erhalten. Dabei können die vielen positiven Aspekte von regelmässiger und motorisch wertvoller Aktivität erfahren werden. Street Racket wir als nachhaltiges Instrument zur Gesundheits-, Bewegungs-, Gemeinschafts-, Bildungs- und Integrationsförderung etabliert.

Regeln:
Der Fokus von Street Racket liegt auf Ballkontrolle, langen Ballwechseln und der Förderung der motorischen Fähigkeiten. Das Konzept wurde so konzipiert, dass es mit nur wenigen Regeln funktioniert, um es für jeden sofort zugänglich und verständlich zu machen. Die zwei wichtigsten Regeln sind: Kein Downplay (Smash) & Kein Volley.
Diese beiden Regeln sind zentrale Pfeiler des Street Racket Konzepts. Sie sorgen dafür, dass das Spiel flüssiger wird und sich das Spieltempo verlangsamt. Der Fokus gilt der Ballkontrolle und dem Aufbau einer Spielkultur im Rückschlagsport. Street Racket ist ein Spiel für alle, also auch für Anfänger mit Könnern, jung mit alt, Frau mit Mann. Die Street Racket Regeln sorgen für eine sehr soziale, wohlwollende und motivierende Atmosphäre und schliessen niemanden aus!
Anspiel: Der Ball wird beim Anspiel direkt aus der Hand geschlagen oder er wird zuerst einmal auf den Boden geprellt vor dem Schlag. Dann wird er mit dem Racket vom ersten Quadrat aus auf die gegenüberliegende Seite (über die Mittelzone in das dritte Quadrat) geschlagen. Der Ball muss sich nach dem Kontakt mit dem Racket zuerst zumindest kurzzeitig nach oben oder zumindest waagerecht bewegen (kein Downplay / keine Smashbewegung!). Der Aufschläger darf für das Anspiel hinter dem Feld oder im ersten Quadrat stehen aber die Mittelzone mit den Füssen nicht berühren. Das Anspiel wird per Losentscheid ermittelt und der Aufschläger kann die gewünschte Spielseite wählen. Der Gewinner eines Ballwechsels hat im nachfolgenden Ballwechsel das Aufschlagrecht. Der Gewinner eines Satzes eröffnet den folgenden Satz. Nach jedem gespielten Satz werden die Seiten gewechselt.
Gültiger Punkt: Ein gültiger Punkt wird in der Folge beispielhaft für ein Einzelspiel (jeweils 1 Spieler pro Seite) beschrieben. Spieler A versucht in der Zone von Spieler B einen Punkt zu erzielen und umgekehrt. Landet der von Spieler A gespielte Ball ausserhalb der Zielzone von Spieler B (und damit zum Beispiel auch in der Mittelzone) gewinnt Spieler B den Punkt.
Der Ball muss einmal auf dem Boden aufspringen bevor er zurückgespielt werden darf (kein Direktspiel / Volley!). Der Ball darf zudem nur einmal aufspringen, bei zwei aufeinanderfolgenden Bodenberührungen pro Seite handelt es sich um einen Fehler. Wenn der Ball die Linien einer Zielzone berührt ist der Ball gültig und das Spiel geht weiter. Für alle Schläge gilt, dass der Ball nach der Berührung mit dem Racket sich zuerst nach oben oder waagerecht bewegen muss (kein Downplay / keine Smashbewegung!). Bewegt sich der Ball sofort nach unten wird der Punkt dem Gegner zugesprochen.
Zählweise: Der Gewinner eines Ballwechsels erhält einen Punkt. Der Spieler der zuerst 11 Punkte gewonnen hat gewinnt den Satz. Es gibt keine Verlängerung bei 10:10, jeder Satz endet bei 11 Punkten. Im Normalfall wird auf „best of five“ gespielt, also bis ein Spieler drei Sätze gewonnen hat. Abgesehen von offiziellen Spielen / Turnieren können die Spieler die Zählweise selber bestimmen.
Spielfeld: Das charakteristische Spielfeld kann entweder auf den Boden gezeichnet (zum Beispiel mit Kreide oder Farbe) oder auf eine andere Art und Weise auf der Oberfläche markiert werden (zum Beispiel mit Klebeband oder Sportmarkierungen). Ein Street Racket Feld besteht aus drei gleich grossen, in einer Reihe angeordneten Quadraten und kann skaliert werden (Empfehlung 2m pro Quadrat). Somit passt sich das Bewegungsspiel jedem vorhandenen Raumangebot flexibel an. Grössere Felder bedeuten mehr und intensivere Bewegung, kleinere Felder schulen zunehmend die Feinmotorik und die Ballkontrolle. Die mittlere der drei Feldzonen ersetzt das Netz, welches in vielen Rückschlagsportarten die Parteien trennt, und wird überspielt.

Felder:
Nur wenige, aber aufregende Spielfeldoptionen – und endlose Spielvarianten! Zu den Standardplätzen gehören das Einzelfeld, das Kreuzfeld, das Wandfeld und der XL Court. Mit diesen 4 Courts wurden bis heute mehr als 500 Spiele und Übungsvarianten entwickelt.
Das reguläre Spielfeld (bestehend aus Quadraten) kann entweder auf den Boden gezeichnet werden (z.B. mit Kreide oder Farbe) oder auf andere Weise markiert werden (z.B. mit Klebeband, Kreppband oder Sportmarkern).
Ein Street Racket Einzelfeld besteht aus drei gleich großen Quadraten, die in einer Reihe angeordnet sind und skaliert werden können (Grundempfehlung und Turniergröße: 2m pro Quadrat – Gesamtgröße 2x6m). So passt sich das Bewegungsspiel flexibel an jeden verfügbaren Raum an und nutzt den jeweiligen Rahmen optimal aus. Größere Felder bedeuten mehr und größere Bewegung/Intensität, kleinere Felder schulen verstärkt Feinmotorik und Ballkontrolle.
Das Mittelquadrat ersetzt das Netz. Das bedeutet auch hier: Keine Anschaffung und Aufstellen eines Netzes, keine Wartung, keine Stangen, keine Löcher. Einfach das Spielfeld aufmalen und spielen!
Zusätzlich zum Einzelfeld gehören das Kreuzfeld, das Wandfeld und der XL-Court zu den gängigsten Standard-Feldern. Mit diesen 4 Courts sind bis heute mehr als 400 Spiel- und Übungsvarianten entwickelt worden und bis zu 30 Personen können gleichzeitig bewegt werden.
Man kann Einzel-, Doppel- und Rotationsspiele spielen – und Kreuzduelle für ganz Geübte. Die Zahl der Variationen ist schier unendlich!

Equipment:
Alles was benötigt wird ist ein Racket, ein Ball und Kreide.
Ball: Der offizielle Street Racket Ball wurde speziell für beste Ergebnisse, für schnelle Erfolgserlebnisse und Fortschritte entwickelt. Der Ball ist weich, hat einen Durchmesser von ca. 7cm und springt genau passend zu den Schlägern und zum Spielfeldsystem. Das offizielle Street Racket Equipment passt ideal zu den unzähligen Spielformen und wurde intensiv mit tausenden von Spielerinnen und Spielern getestet. Unter anderem sollte ein Street Racket Ball nicht zu klein und nicht zu leicht sein, damit er auf unebenen Böden nicht zu schwer zu spielen ist und nicht zu sehr vom Wind beeinflusst wird. Wichtig ist auch, dass der Ball keine Schäden für Mensch und Umwelt verursachen kann! Außerdem sollte er sich nicht mit Feuchtigkeit vollsaugen, da der Ball sonst zu schwer wird.
Racket: Der Holzschläger fühlt sich sehr gut an und der Kontakt mit dem Ball ist angenehm. Sowohl das Geräusch als auch der Aufprall sind sehr weich. Der Ball kann von Anfang an von jedem leicht getroffen werden. Die leichten Schläger haben eine vergrößerte Schlagfläche für eine bessere Trefferquote und die Textur des Holzes sorgt dafür, dass der Schläger/Griff auch bei verschwitzten Handflächen nicht verrutscht. Die Schläger können auch selbst hergestellt werden! Viele Schulen, die mit Street Racket arbeiten, bauen Schläger mit/für ihre Kinder.

 


Mehr Infos:

Konzept, Regeln, Spielformen und Wirkung
Motivationsfilm (kurz)
Bewegter, gesunder und sozialer Treffpunkt an jeder Schule
Street Racket in der Familie – für alle Generationen
Street Racket für Schulen (ZKB Film)
Ein Spiel für alle: anyone-anywhere-anytime
Kinder treiben selbstbestimmt und sicher Sport
Spielvarianten auf den verschiedenen Feldsystemen
Street Racket im Betrieb – BGM Massnahme für alle MitarbeiterInnen
Bewegen und Lernen (Koordination & Kognition)
Motivationsfilm (lang)