Theoretische Grundlagen

Aufbau einer Sportlektion


Methodische Akzente der Lektionstypen

 


Unterrichts- und Trainingsgestaltung

  • Normative Voraussetzungen
    Verhaltensnormen, Verhaltensregeln, Lehrplan (Militär: vergl. Reglement 51.041.01 Sport in der Armee – Stoffprogramme)
  • Personelle Voraussetzungen
    Anzahl Teilnehmer, Alter, Geschlecht, Grundmotivation, Wissensstand, homogene oder heterogene Gruppe, Erwartungen, eigene Kompetenzen
  • Situative Voraussetzungen
    Sportanlage, vorhandenes Material, Sportgeräte, Witterung, zur Verfügung stehende Zeit

 

Bei der Planung einer Lektion gilt es die oben genannten Voraussetzungen miteinzubeziehen. Ebenfalls die sogenannten Regiezeiten müssen berücksichtigt werden. Hierbei handelt es sich um Zeiten, welche für organisatorische Zwecke investiert werden. Nebst den eigentlichen Lektionsinhalten benötigen Erklärungen, Verschiebungen von A nach B oder Trinkpausen oft mehr Zeit als dem Leiter lieb ist. Auch die Auflistung des Materials ist hilfreich, um den Überblick zu bewahren. Einerseits, damit vorgängig überprüft werden kann, ob das gewünschte Material in der entsprechenden Anzahl überhaupt zur Verfügung steht, andererseits, um während der Lektion zu schauen, bei welchen Lektionsteilen das Material bereitstehen muss. Mit zunehmender Erfahrung des Sportleiters kann der Lektionenplan kürzer gehalten werden, da nicht mehr alle Übungen bis ins letzte Detail beschrieben werden müssen.

 


Im Unterricht und Training geht es in erster Linie darum, die Lernenden kontinuierlich weiterzubringen, ohne dass sie über- oder unterfordert werden. Abwechslung, Vielfalt und Variation in der Übungsanlage tragen dazu bei, dass die Lernenden engagiert und motiviert bleiben. Die Lektionen können mit Hilfe dreier Fragen strukturiert werden:

  • Wozu: Was soll erreicht werden? Hauptzielsetzungen der Ausbildungssequenz.
  • Was: Was sind die konkreten Lektionsziele und –inhalte? Diese müssen herausfordernd, umsetzbar und überprüfbar sein.
  • Wie: Nach erfolgter Auslegeordnung von möglichen Inhalten fällt der Entscheid zu Gunsten einer Unterrichtsvariante und ihrer erfolgversprechendsten Methode.

 

  • Offener Lernweg
    Hier geht es darum, die gestellte Bewegungsaufgabe selbständig zu lösen. Der Weg wird weitgehend dem Lernenden überlassen. Dabei sind mehrere Lösungen möglich.

 

  • Strukturierter Lernweg
    Beim strukturierten Lernweg wird die Übungssequenz in eine Folge von Teilschritten gegliedert (Prinzip der methodischen Reihe). Wichtig dabei ist, dass der nächste Teilschritt erst dann angegangen wird, wenn der vorhergehende hinreichend gefestigt ist und die vorgängige Übungsausführung beherrscht wird. Dabei ist nur eine Lösung möglich. Es gibt verschiedene Methoden beim strukturierten Lernweg:

    • Ganzheitsmethode
      Die Zielform wird von Anfang an ganzheitlich geübt, allerdings unter erleichternden Lernbedingungen. Die Ausführung wird exakt vorgegeben. Von Lernschritt zu Lernschritt werden die einzelnen Lernhilfen abgebaut. Die Lernenden werden zur selbstständig ausgeführten Zielübung hingeführt.
    • Teilmethode
      Bei dieser Methode wird der Bewegungsablauf in Teilschritte gegliedert. Entweder werden sie einzeln erlernt und am Schluss zu einem Ganzen zusammengefügt, oder die einzelnen Bewegungsteile werden schrittweise kombiniert.
    • Ganzheits- und Teilmethode
      Auch eine Kombination beider Methoden kann zur gewünschten Zielform führen.

 


Aufbau einer Sportlektion

Eine Sportlektion wird typischerweise in eine dreiteilige Struktur gegliedert. Der Einstieg in die Lektion erfolgt durchs Einlaufen, der Abschluss findet durch den Ausklang statt. Der Hauptteil bildet den Schwerpunkt der Lektion.

 

Einlaufen

  • Psychische und physische Einstimmung (Kreislauf anregen)
  • Sportartspezifische Einstimmung
  • Verringerung des Verletzungsrisikos (Mobilisieren der Gelenke, Zweckgymnastik, dynamisches Dehnen)
  • Ausschöpfung der Leistungsreserven zum gewollten späteren Zeitpunkt (Puls erhöhen, keine Abkühlphase erlauben)

 

Hauptteil

  • Leistungsphase
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit in allen ihren Komponenten
  • Sportartspezifisches Training
  • Lernen-Lachen-Leisten (LLL)
    • Lernen:
      • Bewegungen: Lernender will lernen sich gut, schnell oder schön zu bewegen.
      • Verhalten: Lernender soll erfahren wie man sich im Sport verhält.
      • Wissen: Fachtechnisches Wissen soll vermittelt werden.
    • Lachen:
      • Wohlbefinden: Angenehmes Umfeld schaffen. Jeder Lernende soll sich wohl und akzeptiert fühlen.
      • Erlebnis: Fröhliche Atmosphäre fördert das Erlernen von sportlichen Fähigkeiten.
      • Plausch: Es darf und soll gelacht werden.
    • Leisten:
      • Fordern: Der Lernende soll gefordert und herausgefordert werden. Jedes Üben ist verbunden mit etwas leisten.
      • Fördern: Nach dem ersten Lernerfolg wird der lernende stolz sein etwas erreicht/sich verbessert zu haben (Motivation steigt).
      • Erfolg haben: Realistische Ziele setzen.

 

Ausklang

  • Auslaufen
  • Psychische und physische Entspannung
  • Stretching

 

Gemäss dieser Gliederung kann der zeitliche Rahmen für eine 90minütige Sportlektion wie folgt aussehen:

 

 

 

 

 

 


Mehr Infos: